Entlarvung des DHL-Luftfracht-E-Mail-Betrugs: So bleiben Sie sicher

Cyberkriminelle gehen immer raffinierter vor und ihre betrügerischen E-Mails geben sich häufig als offizielle Benachrichtigungen seriöser Unternehmen aus. Ein Beispiel hierfür ist der E-Mail-Betrug „DHL Airfreight“, bei dem sich die Empfänger als das renommierte Logistikunternehmen DHL ausgeben, um ihre Computer zu infizieren. Hier erklären wir, wie der Betrug funktioniert, und geben wichtige Tipps zum Erkennen und Vermeiden solcher Bedrohungen.
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Was ist der DHL-Luftfracht-E-Mail-Betrug?
Der E-Mail-Betrug mit DHL Airfreight ist eine Form von bösartigem Spam oder „Malspam“, der den Empfängern vorgaukeln soll, sie hätten eine offizielle Nachricht von DHL über die Ankunft einer Sendung erhalten. Die E-Mail enthält falsche Angaben zu einer Sendung, die angeblich am Flughafen angekommen ist, und einen bösartigen Anhang, der als Versanddokument getarnt ist.
Dieser Betrug hat in keiner Weise etwas mit DHL zu tun. Er nutzt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens aus, um die E-Mail legitim erscheinen zu lassen. Die Betreffzeile der E-Mail lautet normalerweise „DHL-Sendungsbenachrichtigungsstatus: AWB811070484778“ oder etwas Ähnliches, während der Anhang häufig den Namen „DHL Receipt_AWB811070484778.xls“ trägt. Ziel ist es, den Empfänger dazu zu bringen, den Anhang zu öffnen und Makros zu aktivieren, wodurch der Download von Schadsoftware initiiert wird.
In der E-Mail steht:
Subject: DHL Shipment Notification Status: AWB811070484778
Dear Customer,
We thank you for shipping your airfreight with us, please be informed that your following shipment under above mentioned AWB(s) number has arrived in our Airport (HLP):
Flight: NH550 / 25 Sept 2024
Warehouse:
Shipping Doc:
Tracking Number: AWB811470484778
Packaging type: Your Packaging
Number of Pieces: 2 pieces
Weight: 10.40 kg.Attached copy of documents for your kind reference and do not hesitate to contact our Customer Service (CS) for any further details.
Important Notes:
Please to confirm receipt by return within 24 hours or pass on to the correct PIC. Otherwise NOA to be considered as well received
Strictly refer to airwaybill ( shipping documents) upon creating import declaration (PIB)
Storage charges will apply per kg/day basis, starting after arrival of the shipmentImport Customer Service
Email to us: admin.arrivalnotice@dhl.com
Thanks and Regards,
DHL Global Forwarding
www.dhl.com
Should you have any concern or complaint with our services, please contact our Customer Care e-mail: admin.arrivalnotice@dhl.com
Please consider your environmental responsibility before printing this e-mail
Die Gefahren der Aktivierung von Makros
Der Anhang der Betrugsmail ist ein Microsoft Excel-Dokument. Beim Öffnen wird der Benutzer aufgefordert, Makros zu aktivieren, mit der Begründung, dass dies zum Anzeigen des Dokuments erforderlich sei. In Wirklichkeit löst die Aktivierung von Makros die Installation von Schadsoftware auf dem Gerät des Benutzers aus.
Die genaue Art der Malware, die über den DHL Airfreight-E-Mail-Betrug verbreitet wurde, ist unbekannt, es könnte sich jedoch um jede Form von Schadsoftware handeln. Dazu gehören Trojaner, Ransomware oder Krypto-Miner. Trojaner sind besonders gefährlich, da sie eine Reihe schädlicher Aktionen ausführen können, z. B. Hintertüren für weitere Infektionen öffnen, Tastatureingaben protokollieren, vertrauliche Informationen stehlen oder Schadcode in andere Prozesse einschleusen.
Mögliche Folgen, wenn Sie auf diesen Betrug hereinfallen
Wenn ein Empfänger Makros aktiviert und die Installation der Malware zulässt, können die Folgen schwerwiegend sein. Insbesondere Trojaner können es Cyberkriminellen ermöglichen, unentdeckt in Ihr System einzudringen und verschiedene bösartige Aktivitäten auszuführen. Dazu gehören das Ausspionieren Ihres Systems, der Diebstahl von Daten oder die Übernahme der Kontrolle über Ihr System.
Neben Trojanern kann auch Ransomware Ihre Dateien verschlüsseln und für deren Freigabe eine Zahlung verlangen. Krypto-Miner wiederum könnten die Rechenleistung Ihres Computers ausnutzen, um Kryptowährungen zu schürfen, wodurch Ihr System langsamer wird oder überhitzt. Opfer dieses Betrugs können erhebliche Beeinträchtigungen ihrer Privatsphäre, ihrer Finanzen und ihrer gesamten digitalen Sicherheit erleiden.
Die Rolle von Malspam bei Cyberkriminalität
Der E-Mail-Betrug mit DHL Airfreight ist nur ein Beispiel dafür, wie Malspam zur Verbreitung von Bedrohungen eingesetzt wird. Bösartige Spam-E-Mails werden oft als Benachrichtigungen legitimer Organisationen getarnt. Einige wirken sogar professionell geschrieben, sodass sie kaum von echten Mitteilungen zu unterscheiden sind.
Betrüger verwenden häufig verschiedene Taktiken, um sicherzustellen, dass ihre E-Mails glaubwürdig aussehen, beispielsweise indem sie Logos vertrauenswürdiger Unternehmen verwenden oder legitime E-Mail-Formate nachahmen. Sobald Empfänger jedoch auf einen bösartigen Link klicken oder einen infizierten Anhang öffnen, werden ihre Geräte anfällig für Bedrohungen.
Häufige Merkmale betrügerischer E-Mails
Während einige Betrugsmails schlecht geschrieben sind, können andere unglaublich überzeugend sein. Es gibt jedoch einige Warnzeichen, die Ihnen helfen können, verdächtige Nachrichten zu erkennen. Achten Sie auf unerwünschte E-Mails, die ein Gefühl der Dringlichkeit vermitteln, z. B. wenn sie sofortiges Handeln fordern oder behaupten, dass Speichergebühren anfallen, wenn Sie nicht innerhalb von 24 Stunden antworten.
Seien Sie auch vorsichtig bei E-Mails, in denen Sie aufgefordert werden, Makros in angehängten Dokumenten zu aktivieren, auf unbekannte Links zu klicken oder Dateien herunterzuladen. Seriöse Unternehmen fordern ihre Empfänger selten per E-Mail zu solchen Aktionen auf, insbesondere wenn die Aufforderung das Öffnen potenziell schädlicher Anhänge beinhaltet.
So schützen Sie sich vor bösartigen E-Mails
Um Ihr System vor Betrugsversuchen wie dem E-Mail-Betrug von DHL Airfreight zu schützen, ist es wichtig, eingehende Nachrichten mit Vorsicht zu behandeln. Öffnen Sie keine Anhänge und klicken Sie nicht auf Links in E-Mails von unbekannten Absendern. Überprüfen Sie die Adresse des Absenders immer doppelt, um sicherzustellen, dass sie echt ist.
Verwenden Sie außerdem vertrauenswürdige Sicherheitssoftware, um verdächtige Dateien vor dem Öffnen zu scannen. Wenn Sie Ihre Software auf dem neuesten Stand halten, sind Sie vor den neuesten Bedrohungen geschützt. Wenn Sie den Verdacht haben, dass es sich bei einer E-Mail um einen Betrug handeln könnte, löschen Sie sie am besten sofort, ohne darauf zu reagieren.
Die Risiken beim Herunterladen von Dateien aus nicht verifizierten Quellen
Eine weitere Taktik, mit der Betrüger Bedrohungen verbreiten, ist das Anbieten herunterladbarer Dateien über inoffizielle Websites, Tools von Drittanbietern oder Peer-to-Peer-Netzwerke. Es ist wichtig, Software nur von offiziellen Websites oder vertrauenswürdigen App Stores herunterzuladen, um das Risiko zu minimieren, versehentlich unerwünschte Programme oder Schadsoftware zu installieren.
Vermeiden Sie außerdem die Verwendung gecrackter Softwareversionen oder inoffizieller Updates, da diese häufige Verbreitungswege für schädliche Programme sind. Aktivieren und aktualisieren Sie Ihre Software immer auf legitime Weise, um Ihr System vor bösartigen Bedrohungen zu schützen.
Bleiben Sie wachsam und informiert
Der E-Mail-Betrug von DHL Airfreight zeigt, wie wichtig es ist, beim Umgang mit unerwarteten E-Mails vorsichtig zu sein. Cyberkriminelle entwickeln ihre Taktiken ständig weiter und es ist wichtig, über neue Bedrohungen informiert zu bleiben, um nicht zum Opfer zu werden.
Wenn Sie die Anzeichen einer betrügerischen E-Mail erkennen, vorsichtig mit der Aktivierung von Makros umgehen und vertrauenswürdige Sicherheitstools verwenden, können Sie das Risiko, Opfer von Malspam-Kampagnen zu werden, erheblich verringern. Bleiben Sie stets wachsam, und wenn Ihnen eine E-Mail verdächtig vorkommt, ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen.
Der E-Mail-Betrug von DHL Airfreight mag zwar überzeugend erscheinen, ist aber eine Erinnerung daran, dass nicht alle E-Mails das sind, was sie zu sein scheinen. Wenn Sie die notwendigen Schritte zum Schutz Ihres digitalen Lebens unternehmen, können Sie sich potenzielle Kopfschmerzen, Datenschutzprobleme und finanzielle Verluste ersparen. Bleiben Sie wachsam, bleiben Sie sicher und prüfen Sie immer alles doppelt, bevor Sie klicken.