Vorsicht! Cyberangreifer zielen auf von Auftragnehmern verwendete Foundation-Buchhaltungssoftware ab

Cybersicherheitsbedrohungen haben in der Baubranche eine besorgniserregende Wendung genommen. Eine neue Welle von Cyberangriffen zielt speziell auf die Foundation Accounting Software ab, eine von Bauunternehmern weit verbreitete Anwendung, und löst in Branchen wie Sanitär, Heizungs- und Lüftungstechnik, Beton und anderen Alarm aus. Das Cybersicherheitsunternehmen Huntress hat aufgedeckt, dass Bedrohungsakteure diese Software mit Brute-Force-Angriffen und Standardanmeldeinformationen ausnutzen, um in anfällige Systeme einzudringen.
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Eine wachsende Bedrohung für Auftragnehmer
Bei den Cyberangriffen, die erstmals am 14. September entdeckt wurden, nutzen Hacker offengelegte Instanzen der Foundation-Software im Internet. Normalerweise sollte Buchhaltungssoftware hinter einer Firewall oder einem VPN aufbewahrt werden, aber aufgrund ihrer mobilen App-Funktionalität haben einige Organisationen den TCP-Port 4243 öffentlich zugänglich gemacht, der direkten Zugriff auf die Microsoft SQL Server (MSSQL)-Datenbank bietet. Diese Port-Offenlegung hat sich als Einstiegspunkt für Angreifer erwiesen.
Sobald sie sich im System befinden, zielen die Hacker auf das Standardkonto des Systemadministrators in der MSSQL-Instanz ab, das ihnen die volle administrative Kontrolle über den Datenbankserver gibt. Beunruhigenderweise wurde auf einigen Systemen auch ein zweites Konto mit hohen Berechtigungen gefunden, das mit den Standardanmeldeinformationen belassen wurde, was die Situation noch gefährlicher macht.
Wie die Angriffe funktionieren
Durch die Verwendung dieser Standardkonten können Angreifer eine erweiterte gespeicherte Prozedur in MSSQL ausnutzen. Dies gibt ihnen direkte Kontrolle über Betriebssystembefehle und ermöglicht es ihnen, Shell-Befehle und Skripte auszuführen, als hätten sie vollen Systemzugriff. Im Wesentlichen können die Angreifer dadurch Aktionen direkt auf dem Server ausführen, was ein erhebliches Risiko für die Daten und die Betriebsintegrität der Auftragnehmer darstellt.
Eine der beunruhigendsten Erkenntnisse von Huntress war der Grad der Automatisierung dieser Angriffe. In einigen Fällen waren Hacker in der Lage, innerhalb von Minuten Skripte auf mehreren Systemen verschiedener Organisationen auszuführen. Bei einem Angriff waren beispielsweise 35.000 Brute-Force-Anmeldeversuche nötig, bevor die Hacker erfolgreich auf das System zugreifen konnten, was die unerbittliche Natur dieser Cyberkriminellen unterstreicht.
Was Sie zum Schutz Ihres Unternehmens tun können
Huntress identifizierte 33 öffentlich zugängliche Foundation-Softwarehosts, die mit Standardanmeldeinformationen ausgeführt wurden. Obwohl die Zahl gering erscheinen mag, können die Folgen eines Verstoßes katastrophal sein. Bauunternehmer, die Foundation Accounting Software verwenden, sollten sofort handeln, indem sie die folgenden Schritte unternehmen:
- Standardanmeldeinformationen ändern: Rotieren Sie alle Anmeldeinformationen für die Software, insbesondere für den Systemadministrator und Konten mit hohen Berechtigungen.
- Begrenzen Sie die Internetbelastung: Trennen Sie alle nicht benötigten Instanzen der Software vom Internet und stellen Sie sicher, dass geeignete Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls und VPNs vorhanden sind.
- Deaktivieren anfälliger Prozeduren: Deaktivieren Sie die ausgenutzte erweiterte gespeicherte Prozedur in MSSQL, um zu verhindern, dass Angreifer Befehle auf Betriebssystemebene ausführen.
Der Bedrohung immer einen Schritt voraus
Da Cyberangriffe immer raffinierter werden, müssen Unternehmen wachsam bleiben, insbesondere in Branchen, in denen Cybersicherheit normalerweise keine Priorität hat. Bauunternehmer, die sich oft auf das Tagesgeschäft konzentrieren, übersehen möglicherweise Schwachstellen wie offengelegte Buchhaltungssoftware, aber die jüngste Angriffswelle ist eine deutliche Erinnerung daran, wie wichtig starke Cybersicherheitspraktiken sind.
Indem Sie Ihre Foundation-Software sichern und über die neuesten Bedrohungen auf dem Laufenden bleiben, können Sie verhindern, dass Ihr Unternehmen das nächste Ziel wird.